Die Bergschule von Schäßburg und ihre Ausstrahlung auf das siebenbürgische Geistesleben

Die Bergschule war insbesondere im 19.Jahrhundert eine Präferenzschule und gehörte zu den bedeutendsten Bildungsstätten Südosteuropas. Sie ist auch heute noch eine Schule mit deutscher Unterrichtssprache und erfreut sich auch bei der rumänischen Mehrheitsbevölkerung grosser Beliebtheit. 2002-2008 wurde sie auf Betreiben des Autors mit Mitteln der Hermann Niermann Stiftung einer großzügigen Generalsanierung unterzogen.

Der Anschluss Siebenbürgens an Rumänien und die Siebenbürger Sachsen

Die Karlsburger Beschlüsse vom 01.12.1918 bildeten den Grundstein für die Entstehung Großrumäniens nach dem Ersten Weltkrieg, die wenig später, nämlich am 4. Juni 1920, im Vertrag von Trianon besiegelt wurde. Die Nachkriegsordnung, die mit diesem und anderen Pariser Vorortsverträgen festgelegt wurde, bedeutete darüber hinaus eine epochale Neuordnung Europas, die ihresgleichen in der neueren europäischen Geschichte sucht. Jahrhunderte alte Imperien zerfielen und auf ihren Trümmern entstanden eine Fülle von kleineren sogenannten Nationalstaaten, die im Prinzip bis zum heutigen Tag Bestand haben. Zu den großen Verlierern gehörten Ungarn, das zwei Drittel seines Territoriums und seiner Bevölkerung verlor, und Österreich, zu den Gewinnern insbesondere Rumänien.

Avram

Ich bin in Siebenbürgen aufgewachsen. Die Geschichte schildert die letzten Wochen und Tage vor meiner Auswanderung nach Deutschland im Jahre 1957. Der Schnellzug ratterte rhythmisch und gedämpft wie auf Polstern. „Wann sind wir in Bukarest?“ Seppi fingerte ungeduldig an seinen Gesichtspickeln. „Na, das dauert noch, wir sind gerade über den Predealpaß gefahren.“ Marthatante streichelte ihm …

Zoll

Seit vielen Jahren leben meine Frau und ich im sagenumwobenen Transsylvanien, meiner Heimat. Hier herrschen besondere Sitten. Die Politiker weisen es weit von sich, es herrsche dort eine grassierende Korruption. Dieses Phänomen erklären sie kurzerhand als eine besondere Kultur, sich für einen erwiesenen Gefallen zu bedanken. Jetzt sind wir noch nicht einmal zwei Wochen in …

Otto

Seit meiner Schülerzeit verfasse ich gerne Limericks und tausche mich mit Gleichgesinnten aus. Der Otto ging eilig aufs Klo. Dort wartete ruhig ein Floh, biss Otto am Po und hurtig er floh. Dem Otto entfuhr nur ein „OH“!

Penelope

Ein Leben ohne Weihnachtsplätzchen ist möglich, aber sinnlos. Weihnachten ist der Höhepunkt des Jahres, eine Zeit der Glückseligkeit. Nicht der Weihnachtsbaum mit seinem Glitzerzeug, nicht die obligatorischen Geschenke und nicht das Oh-du-fröhliche-Gedudel sehne ich innig herbei. Nein, es sind die Plätzchen, denen ich schon in der Adventszeit entgegenfiebere. Sie allein geben dem Fest aller Feste …

Ehrenbürger der Stadt Schäßburg

Es hast mich mit Stolz und Genugtuung erfüllt, dass mir am 02.08.2018 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Schäßburg verliehen wurde. Der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Schäßburg, Herr Stefan Gorczyka, hat folgende Laudatio gehalten: Laudatio zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Schäßburg an Karl Scheerer „Wer seine Heimat vergisst, verliert seinen festen Halt und …

Der Schnapsbaron

Diese Episode wird demnächst in meinem Buch „Rückblicke“ erscheinen. Die Kriegsumstände hatten mich nach Mainz verschlagen, wo mein Vater als Gemeindepfarrer wirkte. Unweit vom Pfarrhaus befand sich das Egli-Heim, eine Aufnahmestätte für Nichtsesshafte und Obdachlose, die von der schweizerischen Missionarsfamilie Egli ins Leben gerufen worden war. Bis zum Bau des Hauses im Jahre 1960 nutzte …

Gawan

Dieser Text erscheint auch in meinem Buch „Rückblicke“. Als ich kürzlich wieder einmal in Dieter Kühns „Der Parzival des Wolfram von Eschenbach“ blätterte, kam mir nach längerer Zeit mein zeitweiliger Weggefährte Wolfram von F. in den Sinn. Wir hatten uns im Sommersemester 1964 in den ersten Tagen unseres Studienbeginns an der Universität Mainz in einer …

Nicolae

Diese Episode erscheint auch in meinem Buch „Rückblicke“ Im Frühherbst 1968 fuhr ich mit einem Zug von Graz nach Wien. In Graz hatte ich gerade einen Sommerkurs am „Graz-Center“ zur ost- und südosteuropäischen Geschichte absolviert. Das Graz-Center war eine Einrichtung mehrerer amerikanischer Universitäten, u.a. der Universitäten von Dallas, Williamsburg und Delaware, für europäische Studien. Zu …

Schäßburger Spurensuche

Die jährlichen Schäßburger Kulturtage sind mittlerweise zu einem viel beachteten Ereignis geworden. Das Motto für das Jahr 2012 lautete: Schäßburger Spurensuche. Es fanden Konzerte, Ausstellungen und Vorträge statt. Ich hatte die Aufgabe übernommen, den Eunführungsvortrag zu halten.

Vogelmilch

Da ich mit meiner Frau öfter nach Pipe gewandert bin, sind mir etliche Erinnerungen aus meiner Kindheit, die mit Pipe zu tun haben, wachgeworden. Besonders plastisch war folgende Episode.

Joschka

Als ich neulich durch Sekelyszalas, dem Geburtsort von Joschka, fuhr, fiel mir die folgende Episode ein. Ein Bauarbeiter in Schäßburg hatte seine Familie gekannt und erzählte mir von deren Schicksal.

Kirchenburgen in Siebenbürgen

Siebenbürgen zeichnet sich durch über 100 Kirchenburgen aus. Viele von ihnen sind jedoch seit der Massenauswanderung der Siebenbürger Sachsen dem Verfall ausgeliefert. Neben etlichen anderen Sicherungsmaßnahmen hat die Gemeinnützige Hermann Niermann Stiftung ein großzügiges Sicherungsprogramm aufgelegt, das von mir ehrenamtlich verwaltet wird. Bisher konnten in diesem Programm etliche Objekte gesichert werden (Beispiele: Hendorf, Wurmloch…….). Das Programm ist zeitlich unbefristet.

Der König von Indien

Diese Episode trug sich an Weihnachten 1967 zu, als ich in Wien studierte. Sie fiel mir kürzlich wieder ein, als ich aus meiner siebenbürgischen Heimat kommend in Wien Station machte und am Westbahnhof vorbeifuhr.

Lebendige Gemeinschaft – Festrede beim Sachsentreffen in Birthälm am 20.09.2008

In dieser Rede habe ich auf die Stärken und Erfolge aber insbesondere auch auf die Schwachstellen der stark geschrumpften deutschen Gemeinschaft in Rumänien hingewiesen und zu Maßnahmen zur Vitalisierung der deutschen Gemeinschaft aufgerufen und Möglichkeiten dazu aufgezeigt. Sie hat in Siebenbürgen und in der sächsischen Gemeinschaft in Deutschland und Österreich große Wellen geschlagen. Ich habe über hundert Mails, Anrufe und Briefe erhalten. Die meisten Rückmeldungen waren zustimmend bis begeistert. Jedoch gab es auch eine Fülle von kritischen bis sehr kritischen Äußerungen, ja selbst Beschimpfungen sind nicht ausgeblieben.

Zukunft und Perspektiven der deutschen Minderheit in Rumänien

Das abgedruckte Thesenpapier wurde anlässlich einer Tagung vom 13. bis 15. November 2009 in Hermannstadt von Benjamin Józsa, Dr. Hans Klein, Dr. Paul Philippi, Dr. Karl Scheerer und Winfried Ziegler vorgelegt. In diesem Papier werden Vorschläge zu einer Vitalisierung und Festigung der sehr klein gewordenen deutschen Gemeinschaft in Rumänien gemacht. Es ist eine Reaktion auf die programmatische Rede von Dr. Karl Scheerer am Sachsentreffen in Birthälm im September 2008. Während der Diskussion des Thesenpapiers wurde als wichtig erachtet, das Thema Schule ebenfalls einzubringen sowie die notwendige intensive Zusammenarbeit zwischen dem Forum und den anderen für unsere Minderheit relevanten Vereinen und Institutionen in Rumänien.

Historikerstammtisch 2008

Jede Wissenschaft hat ihr Fachchinesisch. Der Historiker bedient sich entweder einer Aneinanderreihung von Jahreszahlen oder von Orten, wo etwas mehr oder weniger entscheidendes geschah. Vor allem die Franzosen lieben dies. Aber auch wir Teutonen zeigen mit dieser Methode den Laien, wo es langgeht.

Florica

Seit ich wieder überwiegend in meiner Heimat Siebenbürgen lebe, fallen mir so allerhand Kindheits- und Jugendepisoden ein, die ich im Verlauf meines turbulenten Lebens längst vergessen hatte. Diese Episoden sind wahr, wenn auch durch die subjektive Wahrnehmung bestimmt. Florica, das Zigeunermädchen, ist mir durch eine zufällige Begegnung in Schäßburg wieder in lebendige Erinnerung gekommen. Sie hat wohl ein schweres Schicksal gehabt.

Laßt die Dicken in Ruhe!

Da ich selbst ein Molliger bin, sind mir unsere vollschlanken Mitmenschen selbstverständlich sympathisch. Die verkniffenen Magerkeitsfanatiker mit ihrem obsessiven Fanatismus und missionarischen Eifer sind mir unsympathisch. Deshalb breche ich ein Lanze für die Dicken

Schäßburg

Annerl und ich leben ja seit einigen Jahren überwiegend in meiner Heimatstdt Schäßburg in Siebenbürgen, wo wir vielfältig ehrenamtilichtätig sind. Es ist eine schöne Stadt und das mittelalterliche Ensemble (die Burg) ist Weltkulturerbe der Unesco.

Bratwurst und Leidenschaft

Eine fränkische Bratwurst ist der Gipfel kulinarischer Kunst. Als Gourmet kann ich das beurteilen. Ganz gleich wohin mich meine Reisen führem, nach Zentralasien, in den Kaukasus, nach Namibia, Rumänien oder nach Rußland, überall sehne ich mich nach einer Bratwurst aus meiner fränkischen Wahlheimat. Sie ist der Höhepunkt menschlicher Glückserfüllung.

Eine weihnachtliche Begegnung

Autobiographien sind häufig peinlich und verlogen. Dahingegen können kleinere autobiographische Episoden unterhaltsam und informativ sein. Sie sind wie Puzzlestücke eines langen Lebens und können separat gelesen werden. Auch wenn sie der subjektiven Wahrnehmung unterworfen sind fokussieren sie bestimmte Lebenssituationen. Die folgende Episode hat mich jahrelang beschäftigt und ist mir durch den genius loci (Durchfahrt durch Innsbruck) wieder in den Sinn gekommen.